Reinräume und Reinraumkabinen im Vergleich: Hardwall und Softwall
Die Konzeption und Planung eines Reinraums hängt natürlich in erster Linie von den an ihn gestellten Anforderungen ab. In manchen Fällen genügt...
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Joachim Ludwig 7.5.2018
Die Planung eines Reinraums ist immer ein individueller und komplexer Prozess, bei dem alle künftigen Verwendungszwecke und natürlich auch die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen. Da sich die Anforderungen von Unternehmen zu Unternehmen zum Teil deutlich unterscheiden, bieten viele Hersteller modulare Systeme und Komponenten an und gehen auch auf Sonderwünsche ein.
Reinräume werden eingesetzt, um eine möglichst partikelarme Atmosphäre zu erzeugen und so das Kontaminationsrisiko so gering wie möglich zu halten. Eine solche Umgebung ist für viele Anwendungen absolute Grundbedingung. Die Ansprüche an die Luftreinheit werden durch Normen und Richtlinien vorgegeben.
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Einrichtung und Betrieb eines Reinraums sind natürlich zunächst auch ein Kostenfaktor, der in allen Punkten kalkuliert sein will. Dazu zählen neben den Investitionskosten auch die zu erwartenden laufenden Kosten. Ein Reinraum sollte immer so dimensioniert sein, dass er den Anforderungen möglichst exakt entspricht und nicht unnötig viel Platz und Ressourcen beansprucht. Aufgrund ihrer modularen Bauweise können Reinräume mit mehr oder weniger geringem Aufwand entsprechend der Anforderungen erweitert und angepasst werden. Behalten Sie das bei Ihrer Planung im Blick, falls zu erwarten ist, dass die Produktion bereits in absehbarer Zeit erweitert wird.
Je nach Verwendungszweck wird die Luftqualität in Reinräumen durch Partikelreinheitsklassen definiert. In der DIN-Norm EN ISO 14644-1 werden neun Klassen aufgeführt, deren Unterscheidungsmerkmale zum einen in der Partikelkonzentration und zum anderen in deren Größe liegen. In der Pharmaindustrie gelten zusätzlich die Richtlinien der GMP, diese beinhalten neben den Vorgaben zur Partikelgröße und Dichte auch die maximal zulässige Keimbelastung.
Man unterscheidet 2 Arten der Luftströmung, die turbulenzarme Verdrängungsströmung und die turbulente Mischlüftung. Die turbulente Mischlüftung wird vor allem in Räumen der ISO-Klassifizierung 8 und 9 eingesetzt.
Reinräume sollten über Schleusen betreten werden. Diese Schleusen verhindern eine direkte offene Verbindung zwischen Reinraum und Außenbereich und dienen zum Anlegen der Schutzkleidung. Neben den Personenschleusen gibt es auch Materialschleusen, die dem Einbringen von Materialien in die reine Umgebung dienen. Vergessen Sie nicht, dass auch größere Maschinen und Anlagen ein- und vielleicht auch wieder ausgebracht werden müssen.
Die Möbel im Reinraum sollten möglichst wenig Ablagerungsmöglichkeiten für Partikel bieten. Antistatische Materialien sind vor allem bei der Fertigung von elektronischen Bauteilen eine Bedingung. Die Oberflächen von Sitzmöbeln sollten abriebfest und auf keinen Fall aus textilen Materialien sein. Bei Tischen, Transportwagen und anderen Ablagemöbeln haben sich Melaminbeschichtungen, verschiedene Kunststoffe und Edelstahl bewährt.
Das größte Kontaminationsrisiko im Reinraum bleibt der Mitarbeiter selbst. Daher ist es notwendig, von vornherein die richtige Schutzkleidung auszuwählen. Bei einigen Anwendungen genügt ein Kittel, je anspruchsvoller jedoch die Partikelreinheitsklasse ist, desto aufwendiger ist auch die Schutzbekleidung. Ab ISO 7 beispielsweise wird ein Ganzkörper-Overall empfohlen, zudem ein Mundschutz, spezielle Schuhe und Handschuhe sowie eine Schutzbrille. Derart umfangreiche Maßnahmen erfordern neben der Schleuse auch noch eine spezielle Garderobe. Ihre Mitarbeiter sollten vor dem Einsatz im Reinraum umfassend im Umgang mit der Bekleidung und sämtlichen Vorrichtungen geschult sein. Welche Kleidung zu tragen ist, legt intern das Management fest.
Die Reinigung eines Reinraums sollte durch geschultes Fachpersonal und mit speziell zu diesem Zweck zugelassenen Reinigungshilfsmitteln getätigt werden. Planen Sie am besten bereits im Vorfeld regelmäßige Zyklen für die Reinigung und die Wartung Ihres Reinraums ein.
Ob Sie für die Planung und Errichtung Ihres Reinraums den richtigen Partner gefunden haben, erkennen Sie daran, ob sich dieser für Ihre Produkte und Prozesse interessiert und nicht nur nach Länge, Breite, Höhe und Klassifizierung fragt.
Bereits kleinste Ungenauigkeiten können bei der Reinraumplanung schnell zu fatalen Fehlern führen, wie beispielsweise die Nicht-Einhaltung der geforderten ISO-Klasse.
Ziehen Sie daher bei der Planung qualifizierte Fachkräfte zu Rat. Diese helfen Ihnen nicht nur bei der Konzeption Ihres Reinraums, sie analysieren auch das Kontaminationsrisiko und ermitteln im Vorfeld jede mögliche Schwachstelle.
Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt zu uns auf, wir beraten Sie gerne.
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