Reinraum-Blog zu partikelfreien Gegebenheiten

Lüfter-Filter-Module (FFU) zur Reinraum-Belüftung

Geschrieben von Ina Henze-Ludwig | 16.11.2017

Lüfter-Filter-Module und Sauberraummodule dienen zur Reinluftversorgung in einer reinen Umgebung. Das kann sowohl ein großer Reinraum, als auch ein Minienvironment oder eine reine/saubere Sonderlösung sein. Je nach Anforderungen gibt es unterschiedliche Punkte, die zu beachten sind.

Welche Branchen setzen auf Reinraumtechnik?

In vielen Industriezweigen sind für spezielle Fertigungsverfahren Reinräume notwendig, um optimale Produktionsbedingungen zu schaffen. Die Anforderungen an die Luftreinheit in Fertigung und Forschung steigen zunehmend. Lüfter-Filter-Module (FFU) finden insbesondere in diesen Branchen Anwendung:

  • Halbleiterindustrie
  • Mikroelektronik
  • Optik- & Lasertechnologie
  • Chemieindustrie
  • Biotechnologie
  • Feinwerktechnik
  • Lebensmittelindustrie
  • Pharma / Medizin
  • Forschungseinrichtungen

Allgemeines Wirkprinzip

Lüfter-Filter-Module (FFU) sind die aktiven Elemente z.B. in Reinräumen, Reinluftarbeitsplätzen, Minienvironments oder Reinraum-Transportsystemen. Bestehend aus Außengehäuse, dem Filtermedium und entsprechender Ventilatortechnik wird durch sie reine Luft erzeugt und in den Prozessbereich gebracht. 
Lüfter-Filter-Module (FFU) verfügen über 3 Bestandteile, die für die Luftfiltration zuständig sind. Diese sind Gehäuse, Ventilatoren und Hauptfilter (HEPA-Filter, ULPA-Filter) (optional Vorfilter). 

 

Einsatzbereiche

Zum Einsatz kommen die Lüfter-Filter-Module überall dort, wo eine Reinluftversorgung gewährleistet sein soll. Dies kann hier der Fall sein:

  • in Reinräumen
  • in Anlagen
  • in Geräten
  • in Minienvironments
  • an Arbeitsplätzen
  • in lokalen Bereichen

Worauf man achten muss

Worauf bei den einzelnen Anwendungsgebieten zu achten ist, lässt sich im Vorfeld nicht pauschal beantworten. Viel mehr hängt dies von den jeweiligen Anforderungen vor Ort ab.
Insbesondere bei Minienvironments und Transportsystemen kann eine bestimmte Abmessung des Moduls, eine kompakte Bauform oder geringe Bauhöhe erforderlich sein.

Immer zu prüfen sind folgende Fragen hinsichtlich der Luftführung:

  • Wie ist der Platzbedarf für das Lüfter-Filter-Modul (FFU)?
  • Wie ist die konstruktive Gestaltung des Prozessortes?
  • Wodurch wird der Luftstrom gestört?

Die Klärung dieser Fragen ist Grundvoraussetzung, um dafür Sorge zu tragen, dass reine Luft zum Prozess gelangen kann und dass Partikel vom Prozess weggetragen bzw. ferngehalten werden.
Die Anforderung an die Partikelreinheit variieren je nach Kunde und Branche und bestimmen letztendlich, welche Filter (Feinstaubfilter [Sauberraummodul], HEPA, ULPA) und wie viele Module erforderlich sind.

Des Weiteren bestimmen die Prozesse beim Kunden auch, welches Filtermedium verwendet werden darf und welche Bestandteile aus der Luft gefiltert werden müssen.
In vielen Anwendungsfällen kann es überdies erforderlich sein, die Module extern und zentral zu steuern (Lüfterdrehzahl) und die Funktion der Lüfter zu überwachen. 

Unabhängig von der letzlich getroffenen Wahl für ein Lüfter-Filter-Modul dürfen die Menschen, die in der Umgebung arbeiten, in der Bewertung nicht außer Acht gelassen werden. Schallemission und Luftgeschwindigkeit spielen dabei eine Rolle.

Verschiedene Filterklassen

Die Europäische Norm EN 1822-1:2009 definiert die Filterklassen E10-E12 (EPA), H13–H14 (HEPA) und U15–U17 (ULPA). Für den zugrundeliegenden Abscheidegrad wird zwischen der Gesamteffizienz des Filters und der schlechtesten lokalen Stelle unterschieden. 
Bei der Wahl der Lüfter-Filter-Module sollte man Filter mit einem geringen Anfangsdruckverlust und Ventialtoren mit EC-Technologie (vom Wirkungsgrad und der Energieeffizenz am besten) einzusetzen.

Bei besonders ungünstigen Umgebungsbedingungen oder auch zur Erhöhung der Lebensdauer der Hauptfilter sind Vorfilter notwendig bzw. sinnvoll. Bei Anforderungen an die molekulare Belastung der Luft werden chemische Filter (AMC-Filter) als Vorfilter eingesetzt.

Jede Branche, jedes Unternehmen, jede Anlage hat ganz eigene Anforderungen. Wir beraten Sie individuell.